Immobilienkauf: Ein eigenes kleines Häuschen mit einem schönen Garten – diesen Traum möchten sich viele erfüllen. Doch bei der Berechnung der Kosten für diesen Traum, genügt es nicht, nur auf den Preis der Immobilie zu schauen. Egal ob Haus-, Wohnungs- oder Grundstückskauf – neben dem Kaufpreis müssen auch sogenannte Kaufnebenkosten bezahlt werden.
Zu den Kaufnebenkosten gehören diverse Gebühren und Steuern. Gebühren fallen beispielsweise beim Notar oder der Umschreibung im Grundbuch an. Dazu muss die Grunderwerbsteuer gezahlt werden. Und wenn der Immobilienverkäufer nicht die komplette Maklerprovision übernimmt, muss davon die Hälfte der Käufer zahlen. Diese vier Nebenkosten betragen jeweils einen bestimmten Prozentsatz des Kaufpreises der Immobilie.
Wie hoch sind die Kaufnebenkosten?
Die Höhe der Nebenkosten ist unterschiedlich. Für die notarielle Beurkundung des Kaufvertrages und den Eintrag ins Grundbuch können ungefähr 2 Prozent des Kaufpreises veranschlagt werden.
Die Grunderwerbsteuer ist je nach Bundesland unterschiedlich hoch und liegt zwischen 3,5 und 6,5 Prozent des Kaufpreises. In Sachsen und Bayern ist sie mit 3,5 Prozent am günstigsten. In Brandenburg, Nordrhein-Westfalen, dem Saarland, Schleswig-Holstein und Thüringen mit 6,5 Prozent am höchsten. Hier bei uns in Mecklenburg-Vorpommern liegt sie bei 6,0 Prozent.
Die Maklerprovision können Immobilienmakler und Kunde frei vereinbaren, wobei der Käufer nie mehr als der Verkäufer zahlen darf. In vielen Fällen übernimmt der Verkäufer die Makler-Provision auch komplett. Maximal beträgt sie 3,57 Prozent des Kaufpreises inklusive 19 Prozent Mehrwertsteuer – jeweils für Verkäufer und Käufer oder 7,14 Prozent inklusive 19 Prozent Mehrwertsteuer bezogen auf den Kaufpreis für den Verkäufer.
Zu den Nebenkosten können auch Kosten für Modernisierung, Sanierung, Renovierung oder auch Umzug gezählt werden.
Wie berechnen sich die Kaufnebenkosten?
Da die Kaufnebenkosten von verschiedenen Faktoren abhängen, können sie nicht pauschal berechnet werden. Kostet eine Immobilie in Schwerin aber beispielsweise 200.000 Euro, dann betragen die Notar- und Grundbuchgebühren 4.000 Euro. Bei einer Grunderwerbsteuer von 6,0 Prozent kommen 12.000 Euro dazu. Die Maklerprovision liegt mit 3,57 Prozent inklusive 19 Prozent Mehrwertsteuer bezogen auf den Kaufpreis bei 7.140 Euro. Somit belaufen sich die Nebenkosten auf 23.140 Euro. Das sind 11,57 Prozent des Kaufpreises.
Kaufnebenkosten bei der Finanzierung einkalkulieren
Bei der Finanzierung des Immobilienkaufs müssen die Kaufnebenkosten berücksichtigt werden. Durch Kosten für Sanierung oder ähnliches können die Nebenkosten bis zu 20 Prozent des Kaufpreises oder sogar mehr betragen. Banken verlangen in der Regel, dass die Kaufnebenkosten mit Eigenkapital finanziert werden. In unserem Beispiel mit der Immobilie für 200.000 Euro können die Nebenkosten also bei 40.000 Euro liegen. Kalkulieren Sie also möglichst genau, bevor Sie dem Kauf zusagen.
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Hinweise
In diesem Text wird aus Gründen der besseren Lesbarkeit das generische Maskulinum verwendet. Weibliche und anderweitige Geschlechteridentitäten werden dabei ausdrücklich mitgemeint, soweit es für die Aussage erforderlich ist.
Rechtlicher Hinweis
Dieser Beitrag stellt keine Steuer- oder Rechtsberatung im Einzelfall dar. Bitte lassen Sie die Sachverhalte in Ihrem konkreten Einzelfall von einem Rechtsanwalt und/oder Steuerberater klären.
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